Abschiedsworte vom ersten Bürgermeister Manfred Merz
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
mit Ablauf des 30. April 2020 scheide ich aus dem Amt des berufsmäßigen ersten Bürgermeisters der Gemeinde Aurach aus.
Vor knapp 14 Jahren, genau am 1. Oktober 2006 begann meine Arbeit hier im Rathaus, für die Gemeinde Aurach. Die Erhaltung und Erneuerung der kommunalen Infrastruktur waren ein Schwerpunkt meiner Arbeit. Ich erachte funktionierende Infrastruktureinrichtungen mit als oberste Pflicht für Gemeinderat, Bürgermeister und die Verwaltung der Gemeinde. Es würde hier den Rahmen sprengen, die Vielzahl an Projekten aufzulisten; wichtige waren die Ortsdurchfahrt und das Rathaus in Aurach, das Feuerwehrhaus in Weinberg, die Wasserversorgung für Windshofen, Westheim und Gindelbach, die vielfältige Erneuerung von Entwässerungsanlagen einschließlich des Neubaus der zentralen Kläranlage in Aurach, der Ringschluss der Wasserversorgung für Aurach, die Erneuerung und der Ausbau der beiden Friedhöfe, die Umwidmung des Schulhauses in Weinberg, Rahmenbedingungen für erneuerbare Energien schaffen oder auch die Ausweisung von Neubaugebieten... .
Dies alles konnte nur gelingen, weil wir im Gemeinderat stets an einem Strang gezogen haben und zwar in die selbe Richtung; weil es engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gab, die mehr als nur ihre Pflicht taten und eine Bürgerschaft die zwar kritisch aber mit großer Mehrheit unsere gemeinsame Arbeit mit trug. All denen gebührt mein besonderer Dank!
Es waren aber auch klasse Zeiten, mit anfangs noch günstigen Preisen im Bausektor, einem niedrigen Zinsniveau, sprudelnden Einnahmen und vergessen wir bitte auch nicht die passenden Rahmenbedingungen in Bayern, Deutschland und Europa.
Maßnahmen, Projekte und Rahmenbedingungen sind das Eine - der respektvolle Umgang miteinander das Andere - auch dafür bin ich dankbar.
Aber auch das reicht nicht aus: Es geht um Freude bei der Arbeit, es geht um Motivation, es geht darum, Dinge mit Mut anzugehen die verändert werden müssen. Auch dazu braucht es Menschen, die bereit sind, diesen Weg mitzugehen, die mich aber - wenn es sein musste - Auch einmal einbremsten oder wieder aufrichteten. Wie so oft sind dies Frauen, besonders erwähnen will ich meine Frau Dorothea für die Familie, zweite Bürgermeisterin Maria Köller für den Gemeinderat und Hauptamtsleiterin Rosemarie Nenning für das Rathaus-Team. Ein herzliches Vergelt´s Gott gilt auch allen weiteren Stellvertretern des Bürgermeisters Thomas Hillermeier, Eduard Hillermeier und Georg Lober.
Noch etwas liegt mir besonders am Herzen:
Gerade in Zeiten wie diesen, wird uns allen bewusst, wie wichtig soziale Kontakte sind und ein funktionierendes Gemeinwesen. Eine wichtige Säule dabei ist das Ehrenamt und all unsere Vereine und Verbände.
Bestimmt habe ich Menschen Unrecht getan, sie zu wenig beachtet oder mich nicht genug um sie gekümmert. Sie mögen es mir bitte verzeihen - böse Absicht war es nicht und mitunter gab es Phasen wo auch ich an Grenzen gestoßen bin.
Mein Lebensmotto ist: "Ich bin okay - Du bist okay!" Damit bin ich hier in Aurach gut gefahren; ja, es gab auch Enttäuschungen, aber die positiven Erfahrungen haben bei Weitem überwogen.
Richtig ist aber auch: "Es ist in einem solchen Amt nie möglich, es JEDEM recht zu machen, denn stets hat sich unser Entscheiden und Handeln am Wohlergehen der Gemeinde zu orientieren" - das war die Leitlinie für meine Arbeit für Sie, die Bürgerinnen und Bürger, für die Gemeinde Aurach.
Meinem Nachfolger im Amt, Simon Göttfert und den wieder- und neugewählten Mitgliedern des Gemeinderates wünsche ich für die Zukunft Freude am Gestalten und Verwalten, eine nie nachlassende Tatkraft, realisierbare Ideen, viel Optimismus, Mut in ihrem verantwortungsvollen Amt und Standfestigkeit. Mit der Wahl erhielten sie den Auftrag der Bürgerinnen und Bürger, bereits begonnene Projekte zu vollenden, neue Herausforderungen anzunehmen und daraus sich ergebende Aufgaben zielstrebig anzugehen und dabei Augenmaß und den Blick für das Machbare zu bewahren.
Ihr
Manfred Merz
Erster Bürgermeister
