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Aurach


Alte Zeichnung von AurachDie heutige Gemeinde Aurach wurde im Zuge der Gemeindegebietsreform 1978 durch den Zusammenschluss der früheren Gemeinden Aurach und Weinberg gebildet. Schon 1972 wurden die Teilorte Dietenbronn, Haselmühle und Eyerlohe, die zur früheren politischen Gemeinde Büchelberg gehörten, in die Gemeinde Aurach eingegliedert.

Der Name Aurach (Uraha) 979 geht auf das Ur = Auerochse zurück. Die in reizvoller Landschaft zwischen Altmühl und Frankenhöhe gelegene Gemeinde blickt auf eine ereignisreiche Vergangenheit. Der Ort soll bereits in der Zeit des Hl. Deocars (Abt des Klosters Herrieden 801-819) im 9. Jahrhundert gegründet worden sein.

845 bestätigt Kaiser Ludwig der Deutsche Grundbesitz des Klosters Herrieden in Ginwag (Gindelbach) im Sualafeldgau. In verschiedenen Chroniken wird der Ort als Groß- Aurach bezeichnet. Im Gegensatz zu Klein-Aurach, Aurolein = Eyerlohe. Die Herren von Aurach lassen sich von 1200-1398 nachweisen. Am 5.7.1200 erteilt König Philipp von Hohenstaufen in Würzburg Heinrich von Aurach die persönliche königliche Freiheit und stellt ihn und alle seine geschwisterlichen Mitbürger unter den königlich herrschaftlichen Schutz.

Aurach um 1920Damit sind sie von allen Leistungen befreit und haben stellvertretend jährlich 16 ½ Malter Weizen nach Nürnberg abzuführen. Heinrich von Aurach wird uns noch weiter 1222 und 1226 als Chorherr der St. Gumbertusstiftung in Ansbach genannt. 1265 stiftet Berthold von Aurach seinen Hof zu Charbach (Charhof) an das Zisterzienserkloster Heilsbronn zu seinem Seelenheil. 1275 erhält Berthold von Aurach von Ulrich von Wahrberg den Auracher Zehnt als Nachlehen.

Die Nachfolger der Herren von Aurach, die Herren von Mörnsheim übernahmen im 14. Jahrhundert die Auracher Wasserburg (Turmhügelburg). Im Laufe des Städtekrieges übergaben am 04.10.1375 Heinrich und Conrad von Mörnsheim ihr Vestes Haus zu Aurach unter Wahrberg gelegen, für 6 Jahre als Quartier an die Grafen Kraft und Gottfried von Hohenlohe ohne wider ihren Lehenherrn den Eichstätter Fürstbischof. 1510 erwarb Bischof Gabriel von Eyb zu Eichstätt den "Edelsitz" samt dem Dorfe Aurach von den Söhnen des Wilhelm von Mörnsheim um 1540 Gulden für das Hochstift Eichstätt. Wegen Baufälligkeit wurde die Wasserburg 1511 abgerissen und als Schlößchen neu aufgebaut. Darüber befindet sich am Haus eine Wappentafel.

Von da ab dürfte das Anwesen wohl zum Wohnsitz der neu errichteten Vogtei bestimmt worden sein. Zur Vogtei Aurach gehörten die Orte Aurach, Haselmühle, Weinberg, Wahrberg, Hilsbach, Dietenbronn, Eyerlohe, Westheim, Gutenmühle, Schutzmühle, Elbleinsmühle, Windshofen, Gindelbach, Vehlberg, Gimpertshausen, Leuckersdorf, Elbersroth, Bittelhof, Birkach, Charhof, Charmühle, Steinbach und Sickersdorf. Aurach und seine Bevölkerung hatten im Verlauf der Geschichte mehrere Schicksalsschläge hinzunehmen.

Während eines Konflikts zwischen dem Markgrafen Achilles von Brandenburg-Ansbach und der schwäbischen und fränkischen Reichsstädte unter der Führung Nürnbergs, kam es 1449 zu Auseinandersetzungen, in deren Verlauf Aurach den einfallenden Söldnern des Städtebundes zum Opfer fiel.

Bruderschaftsstäbe
In der Schlacht zwischen Vehlberg, Bortenberg und Baimhofen schlug Markgraf Albrecht Achilles mit seinen Truppen am 14. April 1450 die Truppen der Reichsstädte vernichtend. Am 16. Juli 1450 kam es zu einem Vergleich in Bamberg, wobei die Reichsstädte Rathaus Aurach insgesamt 80.000 Gulden bezahlten.

Auch Aurach erhielt für die entstandenen Brandschäden und den Viehverlust Zuschüsse zum Wiederaufbau. 1487 wütete der Schwarze Tod, die Pest, "Schwarze Bloddern" genannt. Ganze Familien starben aus. Die Hinterbliebenen flehten zum Hl. Sebastian und zum Hl. Rochus und gelobten jährlich das Namensfest des Hl. Sebastian auf ewige Zeiten feierlich zu begehen, wenn auf Fürsprache dieser Heiligen bei Gott der fürchterlichen Krankheit Einhalt geboten werde. Die damals gegründete Sebastiansbruderschaft mit dem Bruderschaftsmagistrat besteht bis zum heutigen Tag fort.

Bei den Bauernkriegen rumorte es auch in Aurach. Viele zogen mit den Aufrührern und nahmen an den Plünderungen des Klosters Sulz und der Wallfahrtskapelle auf dem Büchelberg bei Leutershausen teil. Im 30jährigen Krieg wurde Aurach schwer in Mitleidenschaft gezogen. Brandschatzungen, Raubüberfälle der herumziehenden Söldnerheere, Pest und Hungersnöte forderten einen hohen Blutzoll. Bei einem großen Gemetzel im Jahr 1632 waren viele Todesopfer zu beklagen. Trotzdem ging das Leben in der Gemeinde weiter.

Dank der Lage an einer wichtigen Handelsstraße (der Salz- und Poststraße von Nürnberg nach Schwäbisch Hall) konnte sich die Gemeinde jedoch relativ bald wieder von den Strapazen des Krieges erholen. So gab es 1651 hier bereits wieder einen Bäcker, einen Wirt und einen Schmied. Wie der Chronist feststellt, lagen abseits gelegene Orte noch bis ins späte 17. Jahrhundert öd darnieder und erholten sich erst langsam von dem Grauen und Elend des 30jährigen Krieges.


Gemeinde Aurach
Im Mooshof 4 | 91589 Aurach | Tel.: 09804 9154-0 | info@aurach.de